Halbzeit. Von? Meinem ersten Jahr in der Elite. Und wow, what a ride it was!
In die Sommerpause gehe ich mit einem breiten Grinsen, denn letztes Wochenende habe ich die Top15 im Weltcup geknackt.
Im Winter ist die Zeit, um sich Ziele zu stecken. Für dieses Jahr tat ich mir ehrlich gesagt schwer. Bei einer Radtour mit meiner Trainingskollegin Ende November haben wir zusammen philosophiert, was uns in der kommenden Saison wohl erwarten wird. Folgendes haben wir uns nicht ausgemalt.:-)
Angefangen hat die Saison bei eisigen Temperaturen und Schneefall in Obergessertshausen. Die aktuelle Weltmeisterin und weitere Athletinnen aus der Weltspitze standen am Start, dementsprechend aufgeregt war ich! Platz 4 hieß es im Ziel für mich - extra Motivationsboost! Daraufhin folgte eine unglaubliche Woche beim Mediterranean Epic mit dem Team.
"It will be hard, it will be epic!"
... ist das Motto dieses Etappenrennens. Und tatsächlich habe ich mich in dieser Woche nochmal so viel besser kennengelernt, sodass dieser Spruch auch zu meinem Motto der Saison wurde.
Und ja, die erste Saisonhälfte war "Epic". Es folgten meine ersten Weltcups in der Elite in Albstadt, Nove Mesto und Leogang. Pandemiebedingt zählten meine gesammelten Weltranglistenpunkte nicht für die Startaufstellung, weshalb ich immer von Startposition >65 starten musste. Am meisten aufgeregt war ich tatsächlich deshalb immer vor dem Start, dass da alles glatt läuft und ich einfach nur bestmöglich ins Rennen starten kann. In Albstadt konnte ich mich auf Platz 29 vorarbeiten, in Nove Mesto sogar auf Platz 21! Mega! Mein Flow wurde aufgrund von Knieproblemen unterbrochen, ich musste mental locker bleiben und meinem Körper die benötige Ruhe geben. Im Nachhinein, wenn alles gut überstanden ist, sagt sich das natürlich viel leichter, als es in dem Moment war... :-) Auf jeden Fall haben auch diese drei Wochen mich geprägt und gelehrt, denn man lernt den Körper in so einer Phase nochmal anders kennen. Nichtsdestotrotz war ich so so so froh, danach wieder ohne Schmerzen Radfahren zu können! Die Deutsche Meisterschaft lag etwas unglücklich in dieser Phase. Bronze ging dabei an mich, ich habe das Maximale rausgeholt und das macht mich stolz.
Ein Kettenriss in Leogang und eine Hitzewelle bei den Swiss Bike Cup Rennen in Gränichen und Savognin waren weitere Herausforderungen. Puh, ein bisschen habe ich mich da ja schon gefreut als der Wetterbericht kühlere Temperaturen und bisschen Regen vorhergesagt hat für Les Gets, den 4. Weltcup in der Saison.
Les Gets war mein letztes Rennen des fünfer Rennblocks. Fünf Rennen hintereinander, direkt aus einer Knieverletzung zu fahren, klingt verrückt, war es vielleicht auch, aber für mich war es die einzig richtige Entscheidung. Denn mein Ziel war/ ist es im Short Track starten zu dürfen. Für dieses 20-minütige Rennen am Freitag eines Weltcup-Wochenende muss man in den Top 40 der UCI- Weltrangliste sein und hierfür musste ich noch Weltranglistenpunkte sammeln.
Vor dem Rennen wusste ich nicht so recht, was ich von mir erwarten soll/kann. Der Regen machte die Strecke extrem rutschig und fordernd, doch die Bedingungen liegen mir! :-) Ohne größere Erwartungen ging ich ins Rennen und auf einmal fand ich mich in den Top15 wieder, fuhr in einer Gruppe um den 11 Platz. Ich hatte so einen Flow, dass es immer weiter nach vorne ging. DANKE an alle fürs anfeuern! Am Ende fiel mir noch die Kette runter und die Wiese zum Ziel wurde noch zur nervenaufreibenden Rutschpartie. Platz 15 am Ende! WOW, WOW, WOW! Ich bin mega happy!
Eine warme Dusche, eine leckere Pizza & ein gutes Stückchen Kuchen zur Belohnung!
Genießt die Bilder vom Wochenende und danke fürs Mitfiebern und Daumen drücken!
PS: Ich lege meine Beine aktuell ein bisschen hoch und freue mich, kommendes Wochenende mit meinem Team in der Lenzerheide zu verbringen und danach weiter ins Trainingslager zu fahren. Es wartet eine spannende zweite Saisonhälfte! :-)
PS: Habe es in die Top 40 der Weltrangliste geschafft! YIPIIII!!!
XOXO